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Agadee – einmal etwas andere Dunkelelfen

Die Dunkelelfen in den Vergessenen Reichen sind ja so klischeehaft und offen böse, dass es quietscht. Dort findet sich alles, was man sich so im 19 Jhd. an Verderbnis ins Mittelalter hinein projiziert hat, nur noch mit extra scharf.

Eine etwas verführerische Form für Dunkelelfen habe ich im Roman Wagadu gefunden. Dort sind es zwar keine Dunkelelfen, aber die dort beschriebene Stadt Agadee könnte problemlos auch eine Dunkelelfen-Stadt sein.

Worum geht es? Im Roman liegt Agadee im Inneren eines Berges, in den man nur mit einem Seilaufzug hineingelangt. Durch geschickt angebrachte Spiegel dringt aber soviel Sonnenlicht in die große Höhle der Oberstadt, dass man dort Nahrung anbauen und wie im Freien leben kann. Die Bewohner der Oberstadt haben ihr gesamtes Leben auf die Kunst und Philosophie ausgerichtet: Der soziale Aufstieg hängt davon ab, welche multimedialen Kunstwerke man erschaffen kann – und man bei entsprechend schlechter Bewertung auch im Rang absteigen kann. (Wobei diese Kunstwerke natürlich nicht ehrlich bewertet werden, sondern die Bewertung vom Rang des Bewertenden abhängt.)

Diese Kunstwerke sind extrem faszinierend und nahezu Sucht erzeugend, weshalb es sehr schwer fällt, sich ihnen zu entziehen.

Dieser Kunstsinnigkeit können sich die Agadee-er aber nur hingeben, weil sie ihre Arbeitskräfte ebenfalls in einer Abhängigkeit halten: Die werden mit einem magischen Lotus-Extrakt gefüttert, wodurch sie in Suchtträume verfallen. Der Drang, den Fortgang dieser Träume zu erleben, ist so stark, dass die Arbeitskräfte freiwillig immer wieder in ihr Joch zurückkehren – denn der Traum erscheint nur in Verbindung von ihnen aufgetragener Aufgabe und Konsum des Lotus. Gleichzeitig schwillt bei Gebrauch die Zunge an, weshalb die Arbeitskräfte nicht über ihre Lage sprechen können; einzig über Gesten können sie sich verständigen.

[Rezension] Herbstlande

Die Herbstlande fielen mir auf, weil das Buch ein so wunderschönes Titelbild hat. Als der Herr Low mir dann noch sagte, dass es darin um märchenhafte Fantasy geht, habe ich es quasi sofort gekauft.

An guten Stellen kommt es an Ronja Räubertochter, Alice im Wunderland, die Geschichten von Michael Ende oder Andersens Märchen heran, mit einer unglaublich leichten, aber doch kraftvollen Sprache und einer fantastischen Welt mit fremdartigen, feenhaften Regeln, die so gar nichts mit der typischen Fantasy zu tun hat. Obwohl es in dem Buch um schwere Kost geht (um Abhängigkeit, Schwäche und Selbsterkenntnis), die mich teilweise sogar arg mitgenommen hat, lässt es sich unglaublich angenehm lesen. Ich kann daher sehr gut verstehen, warum diverse Fantasyautoren sich bereiterklärt haben, an einer Anthologie zu anderen Ereignissen aus den Herbstlanden mitzuarbeiten.

Leider verliert es an einigen Stellen im Oktober diese Leichtigkeit, wirkt regelrecht gequält. Die Rettung von der Gegenspielerin des Oktobers fühlt sich falsch an, als ob jemand anderes tut, was die Heldin tun sollte, und auch das Schicksal der Gegenspielerin fühlte sich überstürzt an. Als ob jemand diesen Teil in die Geschichte hineingezwungen hätte, obwohl er nicht mehr ganz passte. In diesem Kapitel wird der Heldin vieles von außen zugetragen, was von innen kommen sollte. Auch die Sprache wirkt in diesem Bereich eher staksig, verglichen mit dem Rest der Geschichte. Meine zweite Enttäuschung war das Ende, wo die Heldin ihre Veränderung erzählt anstatt sie zu zeigen: Hier etwas mutiger gekürzt und die Geschichte hätte profitiert.

Dennoch, ich habe dieses Buch mit Genuss gelesen. Die Schwachstellen dieses Buches liegen immer noch auf dem Niveau guter Fantasyliteratur, einzig im Vergleich zu den noch besseren Passagen des Buches fällt die Fallhöhe auf: Sie sind nicht schlecht, man merkt nur am sonstigen Niveau der Erzählung, dass sie noch besser sein könnten.

Wem die Monster und NSC in meinem Blog gefallen haben, dürfte auch dieses Buch mögen. Ich kann es daher guten Gewissens zum Kauf empfehlen. Es gibt noch einen Zusatzband, das Reisejournal, den man für die Geschichte aber nicht braucht. Ich überlege, ihn mir noch nachträglich zu kaufen, da er angeblich noch mehr Überraschungen aus den Herbstlanden enthält.

[Rezension] Sternmetall

Dieses Jahr habe ich auf dem Weg zur Feencon die Anthologie Sternmetall – Bulgarische Phantastik aus dem Verlag Torsten Low gelesen. Mein Eindruck von diesem Buch ist etwas zwiegespalten.

Einerseits waren es nicht die klassischen Fantasythemen, sondern leicht ungewöhnliche Ideen, auch der Schreibstil war in Ordnung. Ich konnte das Buch während der Bahnfahrt gut weglesen. Besonders die Geschichte Sternmetall, die auch der Anthologie ihren Namen gab, wartete mit einer fremdartigen und doch vorstellbaren Welt auf.

Andererseits fehlte allen Geschichten das gewissen Etwas. Sie fühlten sich nicht wirklich wie Geschichten an, sondern mehr wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Auch dies wird in Sternmetall am deutlichsten, wo die Hauptfigur im Grunde nichts tut, außer zweimal (davon einmal auf Aufforderung) zu singen.

Insgesamt bleiben alle Figuren eher blaß, es gibt keine Konflikte oder Unsicherheiten, an denen sie wachsen oder sich verändern könnten. Besonders in der ersten Geschichte wird dies deutlich, wo die „unerwartete Wendung“ im Nachhinein als für die Hauptfigur äußerst konfliktreich beschrieben wird, nur in der Geschichte selbst nichts davon durchkam, weil der Autor sich zu sehr auf die (von mir als erste Lösung ins Auge gefasst und daher erwartete) „unerwartete Wendung“ fixiert hatte.

Man kann dieses Buch lesen, es ist OK, aber es hat mich nicht mitgerissen und daher kann ich es nicht guten Gewissens zum Kauf empfehlen.

Meerritter

Auch der Meerkönig braucht eine Leibgarde, seine Meerritter. Dabei handelt es sich um Nöcks, die auf Seepferdchen reiten.

Ihre Hauptwaffe ist der Stoßdolch, doch für den ersten Ansturm auf ihre Feinde benutzen sie die Feuerfackel: Eine lange Stange an deren Spitze eine Magnesiumkerze brennt und die oftmals vollkommen auf Feuer unvorbereiteten Feinde böse erwischt.

Monsterhandbuch: Abschluss

Damit hätte ich mir alle Monster im Grundregelwerk vom Basic Fantasy RPG einmal angeguckt, eine komplette Liste ist im Inhaltsverzeichnis aufzufinden. Ich hoffe, das Lesen hat Spaß gemacht und ich habe den einen oder anderen dazu gebracht, mal ein bekanntes Monster in neuer Weise einzusetzen.

Wer meint, diese Monster reichen ihm noch nicht, dem sei auf die Weiten des Internets hingewiesen, wo es nahezu unendliche Mengen an neuen Monstern gibt:

  • The Lair bietet Zufallsbegegnungen, neue Monster und neue magische Gegenstände.
  • The Daily Bestiary veröffentlicht nahezu jeden Werktag ein neues Monster mit jeweils drei Vorschlägen, wie man es in ein Abenteuer einbauen kann.
  • Im Blutschwerter-Forum gibt es unter dem Titel Monstersammlung für die OSR eine größere Sammlung mit Monstern aus verschiedensten Quellen.

Wenn man danach sucht, findet man noch viel mehr Material, aber ich denke, damit kommt man schon recht weit.

Ich war nicht der erste, der sich an ein solches Unterfangen gemacht hat, und werde auch nicht der letzte sein, wer mich auf diese Idee gebracht hatte und wie sie funktioniert, wurde im Auftakt erklärt. Wenn ihr selbst auf den Geschmack gekommen seid, könnt ihr gerne in einem Kommentar auf euer Monster-Projekt verlinken.

Ansonsten würde ich mich sehr freuen, wenn ihr Kommentare oder Links zu Spielberichten hinterlasst, wie sich meine Monsterideen so am Spieltisch schlagen. Nach den ganzen Monstern wüsste ich zudem gerne, ob ihr ein neues Lieblingsmonster gefunden habt? Oder endlich eine Verwendungsmöglichkeit für ein Monster, das ihr bisher immer als langweilig empfandet? Wenn nicht, hat euch die Serie trotzdem unterhalten? Schreibt mir gerne in den Kommentaren oder im RSP-Blogs-Forum.

Monsterhandbuch: Zombie

Der Zombie überschwemmt im Augenblick gerade als gehirnfressendes Schwarmmonster unsere Medien, doch diese Darstellung ist vergleichsweise neu und entstammt Romero’s 1968 gedrehten Film „Die Nacht der lebenden Toten“. Dort gilt er als Smybol für die anonymen Massen, die unsere Individualität bedrohen.

Die Zombie-Tradition geht allerdings auf wesentlich ältere westafrikanische Wurzeln zurück, die in Kombination mit der Sklaverei in Amerika und okkulten Vorstellungen aus dem 19. Jhd. bereits zuvor eine wichtige Rolle spielten: Der durch schwarze Magie (meistens Voodoo-Zauberei) zum Leben erweckte Zombie. Ein sehr schönes Beispiel gibt die Serie „Kolchak: The Night Stalker“ in der Folge The Zombie. Bis in die 1980ern hinein war dies die vorherrschende Form des Zombies in den Medien.

Im Voodoo verflucht meistens ein Bokor (Schwarzmagier) oder eine Mambo (Priesterin) ihr Opfer durch eine rituelle Formel, bei der dem Opfer mit Juckpulver vermischtes Gift ins Gesicht gepustet wird. Dies verursacht einen Scheintod, aus der Magier oder die Priesterin das Opfer wieder erweckt und durch Einsatz weiterer Drogen gefügig macht.

Ursprünglich bedeutete das yorubische Wort zonbi einfach Totengeist, doch vermutlich bereits in Westafrika nahm es auch die Bedeutung der schwersten aller Strafen für die schlimmsten aller Verbrechen an: Die Versklavung über den Tod hinaus, also Hinrichtung mit anschließender Sklaverei. Im Artikel Dead Man Walking werden die möglichen biologischen Hintergründe erörtert.

In dieser Hinsicht könnte man den Zombie also als den vollkommenen Sklaven ansehen, ein willenloses Wesen, das seinen Fesseln nicht einmal durch den Tod entkommen kann. Für die afrikanischen Sklaven in der Neuen Welt vermutlich die absolute Horrorvorstellung.

Auf dieser alternativen Darstellung des Zombies will ich hier aufbauen, weil sie die Nutzbarkeit des Zombies ein wenig erweitert.

Zombie

  • Rüstungsklasse 12
  • Trefferwürfel 2
  • Angriffe 1
  • Schaden nach Waffe
  • Bewegung 20 Fuß (gehen)
  • Anzahl 2W4 / 4W6
  • Rettungswurf wie Krieger 2
  • Moral 12
  • Schätze keine
  • Erfahrung 75

Bei Zombies handelt es sich um Sklaven, die ihren Fesseln selbst im Tod nicht entgehen können. Vollkommen willenlos müssen sie alle Aufträge erfüllen, die ihr Besitzer ihnen gibt. Sie sind deutlich kräfter als Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte, aber deutlich ungeschickter.

Da Zombies meist noch leben, verwesen sie auch nicht. Nach ihrem Tod (wenn sie erstmals auf 0 TP reduziert wurden) stehen sie allerdings wieder auf, um ihrer Aufgabe weiter nachzugehen. Lediglich Angriffe, die sie bewegungsunfähig machen, halten sie auf. In dieser Form muss man sie daher in Stücke hacken oder verbrennen, wenn man sie vernichten will.

Es ist auch möglich, Zombies rituell unschädlich zu machen. Dies funktioniert über entsprechende Bannmagie oder überlieferte Rituale, bei dem man den Mund des Zombies mit Salz auffüllt und anschließend zunnäht.

Monsterhandbuch: Gelbschimmel

Der Gelbschimmel gehört, stärker noch als die ganzen Monster-Pflanzen, eigentlich eher zu den Fallen als zu den Monstern. Seine einzige Angriffsform besteht darin, bei Kontakt mit irgendwas Sporen auszustoßen, die in einem Umkreis von 10 Fuß einen Rettungswurf erfordern und andernfalls 6W8 Schaden verursachen.

Inspiriert wurde das ganze vermutlich von den Sporen des Gelben Schimmels, der für die Todesfälle bei Ausgrabungen altägyptischer Gräber verantwortlich gemacht wird. Dessen Aflatoxine können Leberversagen, Herzversagen oder Nierenblutungen auslösen und werden Gerüchten zufolge sogar als potentieller biologischer Kampfstoff betrachtet.

Wie dem auch sei, genau wie bei den Monsterpflanzen besteht die Lösung darin, sie aus genügend Abstand zu bemerken und zu verbrennen bzw. durch Sonnenlicht die Sporenabgabe zu unterbinden. Nur falls dies nicht möglich ist, weil man zum Beispiel eine von Gelbschimmel befallene Hängebrücke überqueren muss, wird die Sache etwas interessanter.

Ansonsten würde ich den Gelbschimmel einfach als Falle anstatt als Monster behandeln und ihn entsprechend einsetzen.

Monsterhandbuch: Wyvern

Der Wyvern, deren Name von der Viper abstammt, ähnelt einem Drachen, der aber nur zwei statt vier Beine besitzt (die beiden vorderen Beine sind zu Flügeln umgebildet). In aller Regel besitzen sie zudem einen stacheligen Rücken oder einen Stachelschwanz. Im Gegensatz zum Drachen sind sie aber tierischer und nicht monströser Natur, ihnen fehlt auch die Odemwaffe.

Die meisten Darstellungen wirken eher echsisch, es gibt aber auch Varianten, in denen die Flügel gefedert sind (in dieser Hinsicht ähneln sie dann den geflügelten Schlangen). Die wichtigsten Bestandteile sind der Schlangenkopf mit Giftzähnen, die Flügel und ein (wie auch immer gearteter) Schwanz.

Ich mag Wyvern, weil sie sich so wunderbar als Reittiere für Bösewichte eignen. Die Wyvern Raider aus Cedrilte (im Computerspiel Dark Sun: Shattered Lands) haben sich in dieser Hinsicht sehr tief in mein Gedächtnis eingegraben. Ich finde, jeder Böswicht sollte eine Garde aus Wyvernreitern beschäftigen! (OK. Vielleicht nicht jeder, aber zumindest einige.) Ich meine, mit deren Schlangenschwanz kann man Leute einfangen und zerquetschen lassen! Die Szene ist doch großartig, wie der Bösewicht den Helden auf seinen Burghof im Schwanz seiner Wyvern baumeln und dann auf Befehl zerquetschen lässt!

Wilde Wyvern wären interessant, wenn sie mit ihrem Schwanz Gegenstände oder Menschen aus einem Handelszug klauen und die Gruppe beauftragt wird, diese zu retten. Wahlweise kann man sie auch fangen. Da sie keine Monster, sondern Tiere sind, eignen sie sich hingegen nicht für den direkten Zweikampf bis zum Tod.

Wyvern

  • Rüstungsklasse 18
  • Trefferwürfel 7
  • Angriffe 2 Klauen oder 1 Schwanz und 1 Biß
  • Schaden 2 × 2W8 oder 1W10 und 1W6 + Gift
  • Bewegung 30 Fuß (gehen) / 80 Fuß (fliegen)
  • Anzahl 1W6
  • Rettungswurf wie Krieger 7
  • Moral 9
  • Schätze E
  • Erfahrung 735

Wyvern sind Beutegreifer, die meistens auf hohen, sonnigen Orten lauern, um im Sturzflug an ihren Opfern vorbeizuschießen und sie mit ihrem Schlangenschwanz einzufangen und schließlich an einem sicheren Ort zu verzehren.

Häufig werden sie von bösen Herrschern abgerichtet, um seine Leibgarde auszurüsten. Diese Wyvern sind dann meistens ausgebildet, ihre Opfer erst nach einem Signal ihres Reiters zu zerquetschen. Ohne ihren Reiter sind sie normalerweise dazu abgerichtet, auf schnellsten Weg in den Stall zurückzukehren.

Bei gefährlicheren Gegners beißen sie mit ihrem Schlangenkopf zu und injizieren ein betäubendes Gift (Rettungswurf gegen Gift, bei Fehlschlag schläft der Charakter ein, bei Erfolg wird er für 1W6 Runden verlangsamt).

Monsterhandbuch: Todesalb

Der Todesalb (Wraith) bei D&D ist im Grunde nur eine körperlose Form des Nachzehrers (Wight), also ein an sein Grab gebundener Untoter, der Abenteurern die Erfahrung ausschlürft.

Sprachlich scheint Wraith einfach nur das Wort für Gespenst, Geist eines schottischen Dialekts zu sein, sich also inhaltlich nicht von anderen Geistern zu unterscheiden. Nebenbei kann es auch ein Omen des nahenden Todes darstellen. Klar ist lediglich, dass der Wraith niemals feste Gestalt annimmt.

Ich bin geneigt, ihm die Wetterbeschwörungsfähigkeiten des draugr zu geben, dann könnten die örtlichen Bauern ihm Opfer darbringen, um ihn dazu zu bewegen, das Wetter in eine bestimmte Richtung zu lenken. Oder umgekehrt könnte der Todesalb die örtlichen Bauern erpressen und mit Dürre, Frost oder Überschwemmung drohen, wenn sie ihm nicht die geforderten Opfer darbringen.

Es kann das Aussehen einer beliebigen Person annehmen und dabei für jeden Umstehenden anders aussehen. So könnte es jedem Mitglied der Abenteurergruppe vorgaukeln, ein Omen des eigenen Todes zu sehen. Dies dürfte die Charaktere in Verzweiflung stürzen.

Zu guter Letzt dürften seine Angriffe direkt auf Leib und Seele, also Charisma und Konstitution zielen.

Ziel des Todesalb ist die vollständige Unterwerfung aller Wesen in seinem Herrschaftsbereich, also einigem Umkreis um sein Grab. Entsprechend dürfte er jederzeit einige Kultisten und Untoten als Unterstützung haben, außer bei sehr frischen Todesalben. Er will nach Belieben demütigen und erniedrigen können.

Todesalb

  • Rüstungsklasse 15
  • Trefferwürfel 4
  • Angriffe 1
  • Schaden 1W6 und 1W4 Charisma und 1W4 Konstitution
  • Bewegung 80 Fuß (schweben)
  • Anzahl 1W4 / 1W6
  • Rettungswurf wie Krieger 4
  • Moral 12
  • Schätze E
  • Erfahrung 320

Todesalben entstehen wenn besonders herrschsüchtige Menschen sterben. Von ihrem Grab aus terrorisieren sie die Lebenden und zwingen sie, ihnen zu Diensten zu sein, wenn sie und die ihren nicht Hungers leiden wollen. Todesalbe können das Wetter kontrollieren und nutzen diese Macht, um die Bauern der Umgebung zu schikanieren.

Sie zu überwinden ist schwierig, da Waffen und auch Zauber ihnen nichts anhaben können. Nur Waffen aus dem Knochen eines Begrabenen können ihnen schaden. Auch diese beginnen zu schwelen, sobald sie den Todesalb berühren (Rettungswurf gegen Kälte pro Treffer). Außerdem ist es schwierig, ihnen im Kampf gegenüber zu treten, da ihr Anblick Verzweiflung auslöst (Rettungswurf gegen Magie, sonst −5 auf alle Proben für einen Tag, Rettungswürfe gegen Furcht in dieser Zeit misslingen automatisch).

Ihr Fluch ist Sonnenlicht, welches sie für einen Tag bannt. Wenn man es gelingt, den Todesalb mit Sonnenlicht zu blenden, kann man die sterblichen Überreste anschließend in einem Gewässer versenken und so für längere Zeit einsperren.

Monsterhandbuch: Nachzehrer

Der Wight gehört bei D&D zwar zu den schwächeren Monstern, ist bei D&D aber dennoch gefürchtet, da seine Angriffe Erfahrungsstufen entziehen: Nach dem Kampf kann der siegreiche Krieger plötzlich wieder ein unbedarfter Grünschnabel sein.

Herleiten dürfte sich der Wight (ebenso wie der unkörperliche Wraith) über den Grabunhold (barrow-wight) aus dem Herrn der Ringe, der wiederum vermutlich vom wikingischen draugr inspiriert wurde: Ein unglaublich starker Untoter, der das Wetter beeinflussen kann, durch die Erde schwimmen und in die Zukunft sehen, aber an sein Grab gebunden ist.

Ich orientiere mich bei meinem Nachzehrer allerdings stärker an einem anderen Wesen, nämlich dem mittelalterlichen Nachzehrer: Ein Untoter, der ebenfalls an sein Grab gebunden ist, aber seine Kraft daraus zieht, dass er an den Kleidern von Lebenden nagt und denen so ihre Lebensenergie entzieht. Der Grund dafür ist einfach: Monster sollten möglichst verschiedene Möglichkeiten haben, mit ihnen umzugehen, anstatt einfach nur reines Schlachtvieh zu sein.

Der Nachzehrer hat kein Interesse an einem Kampf, denn dabei gewinnt er nichts. Er will Kleidung oder Decken von Lebenden. Er kann daher als unterkühlter Mensch auftauchen, der mitleidige Seelen um eine Decke oder Jacke anbettelt. Dieses Stoffstück nutzt er dann, um dem Besitzer langsam, aus dem Grab heraus, das Leben auszusaugen. Er könnte auch als harmloser Zombie erscheinen, der auf die Gruppe einstürmt, einem Gruppenmitglied die Decke vom Rucksack reißt und nach dem ersten Treffer im Boden versinken. Die Gruppe dürfte sehr verwirrt sein, wenn sie später merkt, dass dieses Gruppenmitglied pro Woche eine Stufe verliert…

Wenn der Nachzehrer im Kampf überwunden wird, versinkt er im Boden und kehrt in seinen Sarg zurück. Um ihn endgültig zu vernichten, muss man ihn vollständig verbrennen, wozu ein großer Scheiterhaufen erforderlich ist. Ein kleines Feuer mit Lampenöl schaltet ihn bloß für einen Monat aus. Wenn man ihm eine Gliedmaße abtrennt und diese verbrennt, verliert er diese, ansonsten kann er abgetrennte Gliedmaßen weiter einsetzen oder wieder anfügen. (Man könnte einen Nachzehrer also blenden, wenn man seine Augen verbrennt.)

Nachzehrer können ihresgleichen erschaffen, wenn sie einem Lebenden alle Lebensenergie entziehen. Die von ihnen erschaffenen Nachzehrer stehen unter ihrer Kontrolle. Ihre Fähigkeit, durch die Erde zu schwimmen, erstreckt sich bei Sklaven auch auf das Grab des Herrn und bei Herrn auch auf die Gräber aller Sklaven.

Nachzehrer

  • Rüstungsklasse 15
  • Trefferwürfel 3
  • Angriffe 1
  • Schaden 1W4 Faust + 1W8 Grabeskälte
  • Bewegung 40 Fuß (gehen)
  • Anzahl 1W6 / 1W8
  • Rettungswurf wie Krieger 3
  • Moral 12
  • Schätze B
  • Erfahrung 175

Nachzehrer lassen sich äußerlich nicht von sonstigen wandelnden Leichen unterscheiden, sind aber deutlich gefährlicher. Sie können die Lebensenergie stehlen, wenn sie an einem Stoffstück saugen, das einem Lebenden gehörte, dieser verliert pro Woche eine Stufe. Bei seinem Tod wird er ebenfalls zu einem Nachzehrer unter Kontrolle seines Erschaffers.

Oftmals geben sich Nachzehrer als fröstelnde Menschen aus, die in einer Höhle sitzen um eine warme Decke oder Jacke bitten. Zu bestimmten Tagen (z.B. Allerseelen) können sie auch die Umgebung ihres Grabes umstreifen, was diese Tarnung verbessert.

Um einen Nachzehrer endgültig zu vernichten, muss man ihn auf einem Scheiterhaufen verbrennen.