Archiv für den Monat: Oktober 2009

Piratenkapitän redet Blech

Unter dem Titel „Die Regierenden sind zu alt“ erschien in der ZEIT vom 22.10.2009 ein Interview mit Jens Seipenbusch, dem Vorsitzenden der Piratenpartei. Ein Teil dieses Interviews stößt mir gewaltig auf, aus mehren Gründen – und zwar der namensgebende Teil, in dem Seipenbusch sagt: „Die Regierenden sind zu alt“

Gegen Ende des Interviews sagt Seipenbusch: „Nein, dafür ist die FDP eine zu alte Partei. Da muss man einfach realistisch bleiben. Politiker, die jetzt 50, 60, 70 Jahre alt sind, sind weit davon entfernt, die Problematik, die wir eben diskutiert haben, überhaupt zu durchdenken. Die Regierenden sind zu alt.“

Es ist ja bereits ein starkes Stück, alten Leuten grundsätzlich die Fähigkeit abzusprechen, sich in technische Probleme einzudenken, die es in ihrer Jugend noch nicht gab. Das ist aber noch nicht einmal das Problem, sondern vielmehr zwei andere Punkte:

    1. Die Regierenden sind wesentlich jünger, als Seipenbusch behauptet. In Merkels neuem Kabinett werden Leute zwischen 36 Jahren (Rösler) und 67 Jahren (Neumann und Schäuble) sitzen. Das Durchschnittsalter aller 17 Minister beträgt 52,35 Jahre, liegt also dort, wo Seipenbusch die untere Altersgrenze ansetzt. Besonders die „vergreiste“ FDP stellt nur einen Minister, der älter als 50 Jahre ist.

Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter der Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern liegt bei 52,93 Jahren – noch etwas über dem Durchschnittsalter unserer zukünftigen Ministerriege. Verstehen die ob ihres Alters auch alle nichts vom Datenschutz?

    1. Es ist nicht die Aufgabe eines Ministers, exakte Fachkenntnisse in seinem Hoheitsgebiet zu haben. Das ist auch nicht möglich – sonst müsste der Wirtschaftsminister alleine so viel Ahnung von Wirtschaft haben wie der gesamte Lehrstuhl eines wirtschaftswissenschaftliches Instituts, die sich mit ganzer Kraft der Erforschung ihres Ausschnitts aus dem Fachbereich widmen. Dazu natürlich noch Ahnung von Soziologie, um die Auswirkungen der Gesetze auf die Gesellschaft vorherzusagen, und Jura, um dieses Wissen dann in Gesetzesform zu gießen. (Entsprechendes gilt für andere Ministerposten)

Ein Minister muß in erster Linie ein guter Vorgesetzter sein: Er muss anhand der vorhandenen Informationen Entscheidungen treffen, Ziele setzen und diese Ziele nach außen vertreten (und notfalls durchsetzen) und ein Klima schaffen, in dem Kritik an seinen Entscheidungen geäußert, wahrgenommen und überprüft wird. Außerdem muss er ausreichend Grundkenntnisse in seinem Fachgebiet haben, um fähige Berater zu ernennen und Aufgaben an die richtigen Mitarbeiter zu delegieren.

Diese Gesichtspunkte fallen bei Herrn Seipenbusch komplett aus dem Raster. Alles in allem verstärkt das Interview bei mir den Eindruck, die Piraten neigen zu einer Technokratie, in der Gesellschaftsingenieuren objektiv die technisch optimale Entscheidung ermitteln, ohne dabei die Nicht-Experten großartig zu berücksichtigen.

Alles in allem erkennen die Piraten damit allerdings nur ein selbstverschuldeten Problem: Weil sie die Politik jahrelang ignoriert haben, floß keinerlei Internet-Know-How in die Politik ein, sie blieb ein Offline-Geschäft. Nun, wo dieses Versäumnis auf sie zurückfällt, schieben die Pirates es auf das Alter „der Politiker“ und nicht etwa auf ihr jahrelanges Desinteresse.

Zaubertrank, um untote Drachen zu vernichten

Beim Aufräumen habe ich einen alten Zettel gefunden, auf dem ich ein Rezept notiert hatte, mit dem die Charaktere ein magisches Pergament herstellen konnten, welches einen äußerst mächtigen untoten Drachen besiegt. Ich weiß nicht einmal mehr, ob wir die Kampagne jemals so weit gespielt haben, aber um das Rezept nicht zu verlieren, habe ich mich entschlossen, es abzutippen und zu bloggen.

Und nun: Das Rezept für den Trank, um untote Drachen zu vernichten!

Zutaten

  • Zahn eines Drachen, der bei Einsatz des Zaubers noch lebt
  • Wasser aus einer Heilquelle
  • Keimfähige Samen und Früchte von 100 verschiedenen Pflanzen
  • Das Mark eines von einem Priester zur Ruhe gebetteten Untoten
  • Je 1 Tropfen Blut eines Greisen, eines Erwachsenen und eines Kindes
  • Eine Prise Sternenstaub
  • 6 Paar Schmetterlingsflügel

Utensilien

  • Kessel, der aus Waffen geschmiedet wurde, mit denen getötet wurde
  • Stab aus dem Holz einer siebenjährigen Birke
  • Pergament aus dem Haut einer nachtschwarzen Katze
  • Pinsel mit Einhornborsten und Nußbaumstiel

Herstellung

Die Zutaten müssen in einem Kessel gekocht werden, der aus Waffen besteht, mit denen getötet wurde. Beim Kochen muss die Menge beständig mit einem Stab aus dem Holz einer siebenjährigen Birke umgerüht werden.

Mit dem entstandenen Sud kann man den Zauber auf ein Pergament schreiben, das aus der Haut einer nachtschwarzen Katze gefertigt wurde. Als Schreibgerät muß dabei ein Pinsel dienen, dessen Borsten von einem Einhorn und dessen Stiel von einem Nußbaum stammt.

Den Rest der Flüssigkeit, der nicht als Tinte benötigt wurde, zerkochen, bis er zu einer trockenen Masse wird. Diese Masse zermahlen und über dem Pergament zerstreuen, dabei die dritte Lobpreisung Borons singen.

Das entstandene magische Pergament kann dann jeder auslösen, indem er es einfach in der Nähe des untoten Drachen laut vorliest.

Weltenbuch-Regelwerk Pur

Da das Weltenbuch ja unter eine CC-Lizenz steht, bietet es sich geradezu an, selbst daran herumzubasteln. Leider gab es bis dato keine Möglichkeit, bequem in den Regeln herumzuschreibseln. Da ich dies gerne tun möchte, habe ich mir die Arbeit gemacht, die Regeln ins Format Open Document Text umzuwandeln.

Falls noch jemand Interesse hat, gibt es hier also das das-weltenbuch-104-regeln.odt (bitte rechtsklicken und speichern unter)