Da vielleicht einige ausprobieren wollen, wie man so einen Sandkasten nun benutzt, hier nun eine kleine Bastelanleitung. Auch das Spiel im Sandkasten erfordert nämlich einige Vorbereitungen.
Zunächst einmal braucht man Mitspieler, die bereit sind, selbst viel Zeit und Arbeit in den Sandkasten zu stecken. Wenn die Spieler nicht von sich aus Aktionen anstoßen und Ideen einbringen, vor allem aber Ziele suchen und klar beschreiben, wird der Sandkasten schnell langweilig oder zu einem normalen Setting mit vom SL vorgegebener Kampagne.
Außerdem sollten die Spieler keine allzu hohen Anforderungen an die Plausibilität des Sandkastens stellen, da die vielen Adhocregelungen ihn schnell ziemlich durcheinanderwirbeln. Wer ein Beispiel für einen von mehreren Horden Spielern durchgeackerten Sandkasten will, sollte einen Blick auf Mystara werfen.
Dann sollte man eine gewisse Basis festlegen. Mit Basis meine ich hier das Genre oder den Genremix. Fantasy und Sciencefiction bieten sich an, weil sie viele Verbindungsmöglichkeiten zu anderen Welten bieten, aber auch Superheldenwelten oder Agenten in den von Geheimdiensten und Verbrechersyndikaten überrannten 1950ern sind durchaus möglich.
Die meisten Sandkästen laufen auf einen Genremix heraus, weil die Spieler nach und nach ihre Lieblingsbestandteile anderer Genres einbringen. Wem Schnellfeuergewehre und Schwebemotorräder in einer Steinzeitwelt Bauchschmerzen bereiten, sollte sich auf jeden Fall schon mal ein paar Schmerztabletten bereitlegen, auch wenn nicht alle Sandkästen derart wirr gemixt werden. (Als Beispiel für eine recht durchmischte Kampagne kann man sich einmal die Silver Moon Chronicles durchlesen)
Dann braucht man ein Regelwerk, das nicht allzusehr mit einer Hintergrundwelt verwachsen ist. Hier gibt es viele Möglichkeiten, wenn man Fantasy als Grundlage wählt, bieten sich das Basic Fantasy RPG und Basic Roleplaying an. Für Sciencefiction gibt es Traveller und Starblazer Adventures. Natürlich kann man auch Universalsysteme wie Ephorân oder Savage Worlds verwenden.
Wenn man das alles hat, muß man sich die Grundlagen des Settings schaffen. Dazu kann man auch kommerzielle Settings als Grundlage verwenden, wenn sie denn ausreichend grob beschrieben sind. Die Weltkarten aus mittelmäßigen Fantasyromanen, Abenteuerspielbüchern und Computerspielen bieten sich oftmals an. Wichtig ist, daß man direkt auf den ersten Blick Dinge sieht, die man angehen und tun kann, (Die Player Guides vieler Settings für Savage Worlds leisten hier ganz hervorragende Dienste)
In diese Welt setzt man nun ein Startabenteuer hinein und lässt sich anschließend von den Ideen und Wünschen der Spieler treiben.