Archiv für den Monat: April 2017

Teneriffa: Von Zwergen und Riesen

Vor siebentausend Jahren, als die Welt noch im Entstehen war, kämpften die auserwählten Stämme der Zwerge gegen die Heere der neun Riesenfürsten. Bei einer Schlacht am Eisernen Tor brach eine kleine Gruppe von Riesen durch die Reihen der Verteidiger und begannen, die Schöpfung zu verheeren.

Die Gomera wurden ausgeschickt, um sie zu stoppen, und konnten die Riesen schließlich an der afrikanischen Atlantikküste stellen und zur Schlacht zwingen. Die Mehrzahl der Riesen wurde erschlagen, ihre Leichen ins Meer geworfen, wo sie die Kanaren bildeten. Teide selbst wurde schwer verwundet und unter seinen Gefolgsleuten begraben. Sein kochendes Blut stieg noch lange an die Oberfläche und verbrannte die Umgebung. Der Vulkan, unter dem er begraben liegt, trägt bis heute seinen Namen. Es heißt, die Schwefligen, die auf seinem Gipfel wohnen, seien in Wirklichkeit die verfluchten Seelen der erschlagenen Riesen.

Nach ihrem Sieg mussten die Zwerge allerdings feststellen, dass Teide ein Verhältnis mit Calima, der Sandhexe eingegangen war. Gegen ihren Zorn konnten sich die wenigen verbliebenen Zwerge nicht verteidigen und in höchster Not retteten sie sich auf die Gipfel einer der neu entstandenen Inseln: Gomera. So geschickt formten sie die Insel, dass Calimas zerstörerischer Form selbst zu ihrem größten Schutz wurde: Sie schwebt über dem gleichnamigen Sandsturm, der dem Rest der Kanaren so zusetzt.

Abgeschnitten von ihrer Heimat, umfangen von Wasser, verloren die Zwerge allerdings den Großteil ihrer Kräfte. Sie können nur noch kleinere magische Gegenstände herstellen und einfache Zaubertränke brauen, mangels Zugang zu Eisen vergaßen sie auch die Schmiedekunst. Trotzdem bleiben sie für den Rest der Altkanarier ein beliebter Ansprechpartner in Notfällen, wenn die Verzweifelung den hohen Preist Wert scheint.

La Gomera, die fliegende Insel

Während meines Urlaubs auf Teneriffa gab es einen Calima-Einbruch, der die Sichtweite massiv einschränkte und zudem lustige optische Effekte hervorrief.

Wie man auf diesem Bild sieht (wenn auch zugegebenermaßen nicht besonders deutlich), scheinen die Gipfel von La Gomera über den Wolken zu schweben. Verantwortung dafür trägt der Sandstaub, der die Sichtweite unterhalb der Wolken stark begrenzt. Von Teneriffa erkannt man bei Calima daher nur von höheren Lagen aus die Berggipfel La Gomeras, während man bei guter Sicht quasi von Strand zu Strand gucken kann.

Nichtsdestotrotz inspirierte mich die fliegende Insel, sie bildete meine erste Idee zum fantastischen Teneriffa, die ich in einigen Blogbeiträgen vorstellen will.

Aber zurück zu La Gomera. Warum fliegt die Insel und wer wohnt dort? Selbstverständlich die Ureinwohner der Inseln, ein lange verschollener Zwergenstamm. Sie flohen dorthin, um sich vor einem Feind zu verstecken, wobei ich damit nicht die Spanier meine – wer eine Insel zum Fliegen bringen kann, dürfte sich nicht vor einer Handvoll Musketiere fürchten.

Bei dem Feind handelt es sich selbstverständlich um Calima, der (oder die?) bis heute versucht, sie zu vernichten. Calima gehört auf jeden Fall zu den halbgöttlichen Wüstenzauberern vom Festland, gemeinsam mit ähnlichen Wetterphänomenen.

Wer auch immer auf der fliegenden Insel lebt, erschlug in uralten Zeiten El Teide, den bösen Feuer-Riesen, der heute im gleichnamigen Vulkan begraben liegt. Der Feuerriese war ein Verbündeter Calimas, daher rührt ihr Zorn auf die Zwerge. Sein Geist ist zumindest teilweise in den Drachenbäumen gebunden, was ebenfalls besondere Effekte auslöst.

Wie genau es auf La Gomera aussieht? Keine Ahnung, ich war noch nicht da. Es werden aber noch ein paar Ideen für Teneriffa, den fantastisch umgebauten Altkanariern und zur Geschichte der Zwerge folgen.