[Karneval der Rollenspielblogs] Cyberbarbaren

Cyber war das Schlagwort der 1990er Jahre, aber auch heute hört man es als Cyberspace hin und wieder. Moderne Sci-Fi hat es eigentlich immer in irgendeiner Form dabei, als Symbol für das Nicht-Greifbare. Barbaren hatten ihre Hochzeit in den 1980ern, doch halten sie sich als kernige Naturburschen bis heute hartnäckig in Fantasyregelwerken.

Der Karneval der Rollenspielblogs im Juni 2021 ruft alle kreativen Schreiber auf, diese widersprüchlich vereinenden Konzepte zu vereinen: Zeigt uns, was die Chiffre »Cyber« mit dem Chiffre »Barbar« verbindet. Erlaubt ist alles, was sich für das Hobby Rollenspiel nutzen lässt: Abenteuer, Hintergrundwissen, Nichtspielercharaktere, Regelvorschläge, Schauplätze, Bilder, Musik und so weiter.

Dazu muss man nicht unbedingt einen Blog schreiben: Auch Beiträge in Foren, im Fediverse, in Wikis oder in sonstigen öffentlich einsehbaren Teilen des Internets (sprich, ohne vorige Anmeldung lesbar) sind willkommen. Organisiert wird der gesamte Karneval aus dem RSP-Blogs-Forum, wo es auch ein Thema gibt, das alle Beiträge sammelt. Damit es zu einem Miteinander kommt, sind alle Teilnehmer aufgerufen, sich in ihren Beiträgen aufeinander zu beziehen und natürlich die eigenen Beiträge (per Pingback oder Kommentar) unter diesem Beitrag oder im Forum zu verlinken!

Wie bei den Startbeiträgen zum Karneval üblich, enthält auch dieser einige Ansätze, um die Kreativität etwas anzuregen:

Barbar

Das Wort »Barbar« besitzt ganz verschiedene Bedeutungen:

  • in der Fantasy bezeichnet es allgemein eher naturverbunden lebende Gruppe, die zäh, muskulös und stur sind. Oftmals haben sie eine Abneigung gegen Magie und verdreschen ihre Gegner lieber halbnackt und mit einer zweihändigen Axt.
  • bei Glorantha bezeichnet das Wort »Barbar« eine seßhafte Kultur, für die Städte nur eine untergeordnete Bedeutung besitzen – sie entsprechen in etwa den keltischen und iberischen Stämmen unserer Welt. Im Gegensatz dazu stehen einerseits die nicht-seßhaften Kulturen »Nomade« (z.B. Skythen) sowie »Jäger und Sammler« (z.B. Samen), andererseits die städtischen Kulturen (z.B. die griechischen Stadtstaaten).
  • Geschichtlich bedeutete das griechische bárbaros zunächst nur Fremdsprachler (jemand, den ich nicht verstehe), nahm dann aber später die eher herabwürdigende Bedeutung »steht zivilisatorisch unter mir« an.
  • Gleichzeitig bezeichnet es aber auch den »Edlen Wilden«, also zivilisatorisch nicht verdorbenen Menschen, der noch im menschlichen Urzustand von vor der Erbsünde (Humanistisch) / Verweichlichung (Römisch) existiert.

Cyber

Auch das Wort Cyber lässt sich ganz unterschiedliche interpretieren:

  • In der geläufigsten Form bedeutet es in etwa virtuelle Realität: Also alles nicht-dingliche, das sinnlich wahrgenommen werden kann.
  • Ihren Ursprung fand das Wort hingegen in der Kybernetik, der Wissenschaft der Steuerung und Regelung – sowohl von Maschinen als auch von Menschen. Sie untersucht Ursache-Wirkungs-Geflechte (deren genaue Form sich gemäß des jeweiligen Fachgebiets unterscheidet) aber auch die Bedeutung des freien Willens.
  • Cyber heißt aber auch eine jugendkulturelle Modeströmung mit einem Schwerpunkt auf düsterem Aussehen und elektronischer Musik.
  • Zu guter Letzt wird es als Vorsilbe gebraucht, wenn man zeigen möchte, dass etwas Althergebrachtes jetzt ganz neu, weil auch im Internet, ist: aus der drögen Industriespionage wird so das hippe Cyber spying.

Und wer so gar keine Idee hat, wie man Cyber und Barbar verbinden kann, findet vielleicht im Genre des Solarpunks einige Anregungen: Da geht es nämlich ebenfalls um technisierte Natürlichkeit.

3 Gedanken zu „[Karneval der Rollenspielblogs] Cyberbarbaren

  1. Pingback: [Karneval der Rollenspielblogs] Cyberbarbaren vor der Cyberstadt | Belchions Sammelsurium

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