[Karneval der Rollenspielblogs] Der Riese Hüklüt

Beim Karneval der Rollenspielblogs geht es diesen Monat um das Thema »Riesen«. Das hat mich an eine Geschichte erinnert, die uns in der Grundschule erzählt wurde: Der Riese Hüklüt und das Teufelsmoor.

Ich hatte die Geschichte allerdings vollständig anders in Erinnerung als die Form, die ich im Netz finden konnte – aber das ist bei mündlich überlieferten Sagen ja nun nicht so unüblich. In der Geschichte, die ich kenne, hat Dietrich dem Riesen gesagt, der bräuchte den Sand um die Moorlöcher zu umgehen. Als der Riese dann trotzdem in einem steckenblieb, warf er den Sand nach Dietrich und begrub ihn unter dem Weyerbarg. Die anderen Moorbewohner versuchten, Hüklüt zu erschießen, aber ihre Pfeile waren nutzlos, der Riese verhungerte dann elendig im Moor.

Es ist auf jeden Fall ein schönes Beispiel, wie man einen Riesen überwältigen kann, den man nicht verletzen kann. Es bietet aber auch über die direkte Auseinandersetzung hinaus einige Ideen für den Einsatz eines solchen Riesen im Abenteuer:

Die Leiche des Riesen könnten im Moor versunken und zu einer gigantischen Moorleiche geworden sein.

  • Für einen bösartigen oder verzweifelten Zauberer könnte das ein Mittel sein, um seine Feinde doch noch zu besiegen. (Für noch mehr Lokalkolorit könnte der Zauber die Moorteufel als Helfershelfer einspannen.)
  • Wahlweise könnten die Helden im Auftrag eines Museums oder einer Forscherorganisation ausgesandt worden sein, um die Überreste des Riesen zu finden.
  • Und wer sagt überhaupt, dass der Riese tot ist? Was, wenn Riesen nur durch Waffengewalt sterben können und der Riese zu einer der Landmarken im Teufelsmoor geworden ist und jetzt aufzuwachen droht, als genau hier entwässert oder gebaut werden soll? In dem Fall könnten die Spieler versuchen, das Bauprojekt zu verhindern – oder umgekehrt angestellt sein, um es gegen den Widerstand vor Ort durchzuboxen.

Ein Gedanke zu „[Karneval der Rollenspielblogs] Der Riese Hüklüt

  1. Bhayard

    Schöner Abenteueraufhänger, der mich auch in den Fingern jucken würde, mit meiner Gruppe mal anzugehen. Vor allem gefällt mir, dass es mehr ist als das tumbe „Immer-druff-uff-den-Riesen“ und dass es berücksichtigt, wieviel Einfluss solche auf die Landschaft haben können; ganz ähnlich, wie ich es in meinem Beitrag zu Riesen beschrieben hatte.
    Zeigt einmal mehr, dass Märchen und lokale Sagen immer eine irre reichhaltige Inspiration für Abenteuer sind. Aus einem Gedicht zu einem Wassergeist (unfassbar aber wahr: aus dem Deutschunterricht!) habe ich auch mal ein Abenteuer gestrickt, vielleicht sollte ich das demnächst mal auf meinen Blog stellen (ohne mich hier selbst zu sehr ungewollt unter Druck zu setzen XD).

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