In OSR-Spielen besteht oft das Problem, dass Charaktere entweder voll kampffähig sind oder vollständig ausgeschaltet. Auf Dragonsfoot kam daher die Idee auf, dies durch leichte Krankheiten aufzulockern, die den Charakter schwächen, aber sein Leben nicht bedrohen.
Die dort vorgestellten Regeln sind mir zu kleinteilig und erfordern zudem spezielle Ausprägungen für jede einzelne Krankheit. Daher habe ich mir überlegt, wie man das abstrakter regeln kann.
Inspirieren lassen habe ich mich dabei von der Erkältung: Drei Tage kommt sie, drei Tage steht sie, drei Tage geht sie. Die Lösung sollte für alle Rollenspiele funktionieren, die auf einer Probe mit dem W20 basieren.
Entsprechend die Dauer einer Krankheit mit 3W6 auswürfeln: Ein Würfel zeigt an, wie lange die Krankheit »kommt«, ein Würfel, wie lange sie »steht« und ein Würfel, wie lange sie »geht«. Die durchschnittliche Erkältung hätte also 3, 3 und 3 gewürfelt. (Wer möchte, kann für die Inkubationszeit einen weiteren W6 würfeln.)
Anstatt von Tagen kann die Dauer der Krankheit auch Stunden, Wochen oder Monate andauern – sogar gemischt für jeden Zeitraum.
Während der ersten Phase erleidet der Charakter −7 auf alle W20-Würfe, während der zweiten Phase −5 und während der dritten Phase −3.
Diese Mali lassen sich durch Einsatz eines beliebigen Heiltranks oder -zaubers für die nächstkürzere Phase negieren; bei einer Krankheit, die Tage dauert also für Stunden, bei einer Krankheit die Stunden dauert, für Spielrunden. (Zauber, die Krankheiten komplett heilen, stellen den Charakter natürlich vollkommen wieder her).
Weitere Auswirkungen hat die Krankheit nicht. Die Auswirkungen dürften aber reichen, um die Fähigkeiten eines Charakters deutlich einzuschränken. Es ergibt also nur Sinn, die Krankheiten einzuführen, wenn die Gruppe unter Zeitdruck steht. Ansonsten reicht es ja einfach, sich bei Hühnerbrühe und Kamillentee im Bett auszuruhen, bis die Krankheit abklingt.