Die Aventurier hoffen, mit Rohals Versprechen endlich eine Möglichkeit zu finden, Borbarad aufzuhalten. Die Gezeichneten verwickeln sich daher zunächst in gelehrte Dispute auf dem Allaventurischen Konvent der Magie in Punin, bevor sie sich auf die Suche nach dem Kind begeben.
Der Konvent beginnt zunächst ganz gut, die Magier respektieren die Helden und es gibt sogar Verwicklungen und Intrigen – die die Helden aber nicht aufklären können und dürfen, weil die Beteiligten später noch gebraucht werden. Stattdessen dürfen sich die Spieler langwierige Vorträge zur magischen Theorie anhören (lange Vorlesetexte), zur weiteren Demütigung wird der Vortrag, an dessen Entstehen die Helden in Bastrabuns Bann beteiligt waren, schlecht besucht. Vorbildlich hingegen: Einen möglichen Erfolg der Helden aus der Letzten Schlacht des Wolfes bejubeln die Anwesenden.
Immerhin dürfen sie dann trotz allem den Schlüssel finden, der zum zweiten Teil überleitet: Rohal löst sein Versprechen ein. Die Kabbelszene mit dem pubertierenden Drachen gefällt mir.
Der Kontakt mit Rohal enttäuscht mich, da der bloß Glückskeksweisheiten von sich gibt. Beim Kampf gegen Borbarads Leibgarde dürfen dann wieder einmal Meisterfiguren glänzen, während den Helden bitte erzählerisch gezeigt werden soll, wie mächtig und unvorstellbar doch diese fiesen Anfängerdämonen seien.
Ich habe keine Ahnung, was der Aufenthalt im Lieblichen Feld soll. Vermutlich den Helden zeigen, dass ihr Kampf gegen Borbarad doch nicht so wichtig ist, den nimmt niemand ernst. Liegt vermutlich daran, dass man von da eine ganze Woche bis Tobrien reisen muss. Außerdem erfahren sie dort auch nur, dass sie einen Ort aufsuchen sollen, zu dem sie sowieso eingeladen wurden. Auf dem Weg dorthin darf der Meister wieder einmal zeigen, was für geile Typen doch Borbarads Schergen sind. Immerhin dürfen die Helden sie schließlich in die Flucht schlagen. Nichtsdestotrotz: Die letzte Auseinandersetzung zwischen Helden und Verfolgern enthält alles, was man für so etwas braucht, die Bösewichter besitzen Taktiken, Verhaltensweisen, Stärken und Schwächen, auch der Schauplatz macht einiges her.
Am Ziel gibt es ein zweites Ritual, das natürlich wieder von Borbarad gestört wird. Selbstverständlich haben Borbarads Schergen Erfolg, der von einer Meisterfiguren-Expedition (per Roman) zunichtegemacht werden muss. Ergebnis: Das gleiche als wenn die Helden den Angriff zurückgeschlagen hätten.
Die einzelnen Bestandteile des Abenteuers ließen sich problemlos in andere Welten und auf andere Systeme übertragen (ob da nun Magier oder Wissenschaftler tagen, macht eigentlich keinen Unterschied). Einige Stellen begeistern mich sogar, etwa die Auseinandersetzung mit den Meuchlern oder der Kampf am Ritualplatz. Mit anderem Schwerpunkt könnten es zwei großartige Szenarien sein. Bei einer Übertragung zu einem anderen Regelwerk fallen die Schwächen glücklicherweise nicht so stark auf, da man diese Punkte vermutlich ohnehin anpassen müsste.
Mit Deiner Einschätzung des Scharmützels gegen die einfachen Kampfdämonen nach dem Kontakt mit Rohal bin ich nicht ganz einverstanden. Wenn ich mich recht erinnere, gibt der Autor schlicht Hinweise, wie man die Andersartigkeit eines Dämons darstellen kann/soll, der eben einer ganz anderen Existenzebene als die Helden entstammt. Dieser Passus hat mich damals sehr inspiriert und ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben.
Die Beschreibungen der Andersartigkeit an sich gefallen mir gut, da stimme ich dir vollkommen zu. Bloß: Die Helden haben bereits am Vortag gegen normale Zants gekämpft, der Kampf sollte ausdrücklich normal abgehandelt werden, damit der Unterschied zum Kampf gegen Borbarads Zants auffällt. Außerdem steht in der Zant-Taktik-Beschreibung extra noch einmal drin, dass die ungewöhnliche Macht der Zants die Spieler verwirren und die unglaubliche Beschwörungsfähigkeit Borbarads darstellen soll.
Hm, an diese Details konnte ich mich dann doch nicht mehr erinnern. Das berechtigt die sonstige Kritik natürlich. Danke!