Diesen Monat geht es im Karneval der Rollenspiele um Tipps zum »besseren« Spielen. Im Laufe der Zeit bin ich da über diverse Probleme gestolpert, die mich entweder im Spiel nerven oder mit denen ich andere genervt habe.
1) Ausprobieren heißt Veränderung
Wenn du dich bereit erklärst, einen neuen Hintergrund oder ein neues Regelwerk auszuprobieren, nimm ihn erstmal an, wie er ist. Versuch nicht, ihn schon vorher so umzubiegen, wie ein guter Hintergrund oder gute Regeln deiner Meinung nach sein sollte. Sinn und Zweck eines solchen Umstiegs sind ja, etwas auszuprobieren. Das geht nur, wenn man sich darauf einlässt.
Wenn du prinzipiell nur Elfenninjas spielst, dann sage doch lieber gleich, dass du keine Lust hast, bei Pirates of the Spanish Main mitzumachen.
2) Offener Verrat
Ehrliches PvP macht Spaß, aber Rollenspiel ist von Haus aus zunächst ein kooperatives Spiel. Den anderen Mitspieler vorzugaukeln, man spiele PvE, um in einem günstigen Moment ohne Vorwarnung auf PvP zu wechseln, sorgt für Ärger. Wenn du einen bösen Charakter spielen willst, der irgendwann gegen die Gruppe vorgehen möchte, dann sorge dafür, dass die anderen Spieler eine gute Chance haben, einen möglichen Verrat vorherzusehen. So ein Verrat befriedigt viel stärker, wenn deine Mitspieler laut rufen »Ich habe es kommen sehen. Verdammt, ich habe es kommen sehen!«
3) Nimm das Spiel als Spiel an
Die meisten Rollenspiele gehen davon aus, dass die Spielercharaktere zusammen als Gruppe auf Abenteuer ziehen. Bau dir also einen Charakter, der bereit ist, sich mit anderen in gefahrvolle Situationen zu begeben. Auch für eingefleischte Charakterausspieler gilt, dass der Charakter eben auch Spielfigur ist. Wenn die Spielfigur nicht zum Spiel passt, machst du entweder allen Beteiligten mehr Arbeit oder schließt dich schlimmstenfalls selbst aus dem Spiel aus.
Vollkommen unpassende Charaktere bieten auch keine rollenspielerische Herausforderung. Der fanatische Pazifist würde im Leben kein Shadowrunner werden; wer so etwas spielt, übernimmt daher nicht den Part des tiefsinnigen Philosophen, sondern den des Pausenclowns.
Das waren meine Tipps auch schon, noch mehr Tipps gibt es bei den anderen Karnevalisten. Eine vollständige Liste findet sich bei der Diskussion zum Karneval auf RSP-Blogs, wo natürlich auch gerne dieser Beitag diskutiert werden kann.
Zu allen drei Tipps: Daumen hoch!
Pingback: Anker | Richtig Spielleiten!