Streng genommen handelt es sich bei Schatten im Zwielicht um kein Abenteuer, sondern um eine Reihe lose verknüpfter Szenarien. Sie werden lediglich durch die Mitgliedschaft in einer gegen Borbarad gerichteten paramilitärischen Untergrundbewegung verbunden.
Zunächst einmal ein Lob: Es gibt ein wirklich gutes Szenario im Abenteuer, nämlich die Orakelstadt. Weitere Szenarien (Druide, Endkampf) enthalten Potenzial, werden aber durch Spielergängelung und Plothörigkeit vermiest. Ansonsten stellt es einen Höhepunkt des Illusionismus dar, an diversen Spielen gibt es Hinweise für den Meister, wie er seinen Spielern durch kluge Wortwahl vorgaukeln könne, ihre Handlungen hätten festgelegte Entscheidungen beeinflusst. Vom Einstieg ins Abenteuer will ich jetzt mal nicht sprechen, das ist dermaßen wirr, dass man es vermutlich nur mithilfe nandusvermittelter Einsicht in die Erfordernisse des Plots findet.
Abgesehen von der extrem eingeschränkten Auswahl an Heldentypen lässt sich das Abenteuer problemlos in andere Welten und Systeme übertragen. Eigentlich ließe es sich unverändert für eine Shadowrun-Mini-Kampagne nehmen, in der die Runner für GreenWar und gegen Aztec arbeiten. Es wäre allerdings sehr viel Aufwand, da fast alle Grundlagen fehlen, um die Handlungen der Spieler entscheidend in das Abenteuer einzubauen.