Der Blog DIY & Dragons empfiehlt unter dem Titel Appendix N – Unreal Literature einige Bücher aus dem Bereich Science-Fiction / Horror, in denen es darum geht, wie Erinnerung und Wirklichkeit verwischen – etwa durch Zeitreisen oder Halluzinogene. Es gibt auch einige Vorschläge, wie man die Ideen der Bücher in Rollenspielen umsetzen kann. Von der Beschreibung her eigenen sich alle diese Romane wunderbar als Inspirationsquellen fürs Rollenspiel.
Archiv für den Monat: Januar 2020
Das Rakelakt aus den Augen des Panthers
Der Rakelakt ist ein uraltes Bild, in das ein Dämon gebannt wurde und auf das sich ein Magier hat malen lassen, um den Dämon im Bild zu versiegeln. Er erhält dadurch besondere Kräfte, im Buch sind das Unsterblichkeit, ein Hypnose-Monokel und die Fähigkeit alles zu sehen, was vor dem Bild passiert. Allerdings wird er nach und nach vom Dämon korrumpiert. Die Versiegeler können nur sterben, wenn ihr Bild abgewischt wird, allerdings bringt das den Dämon näher an die Freiheit. Man kann die Versiegeler in Totenstarre versetzen, wenn man sie übermalt. Man muss also abwägen: Entweder man übermalt den bösen Magier mit dem eigenen Porträt und setzt sich dabei selbst der Korruption aus oder vernichtet den bösen Magier, indem man sein Gemälde wegwischt, löst dabei aber auch das Siegel, das den Dämonen hält.
Das Bild selbst ist zehntausende von Jahren alt, lässt sich nicht zerstören (außer der jeweils obersten Farbschicht) und wurde im Original mit grüner Farbe übermalt in einem Tresor verschlossen und in einem Fundament eingemauert.
Dazu gibt es noch einen Orden, die Ritter des Rakelakts, die böse Magier bekämpfen und nach jedem Sieg einen der Ihren als neues Porträt opfern. Oder auch nicht, es könnte auch einfach ein Vorwand sein, um Nichtsahnende Leute dazu zu bringen, ihnen zu helfen, selbst die Kontrolle über das Gemälde zu erringen. Das wird im Buch nicht ganz klar.
Leute, die mehr von Kunst verstehen als ich, erkennen vermutlich sofort den in Rakel-Technik gemalten Akt hinter dem Namen.
Das Rakelakt stammt aus den Augen des Panthers aus dem Arunya-Verlag, das sich als Horrorgeschichte tarnt, bei der aber leider wenig Horror rüberkommt, dafür umso mehr BDSM-Erotika. Aber selbst falls die BDSM-Erotika super wäre, was ich mangels Ahnung nicht beurteilen kann, taugt der Horrorteil nichts, verkommt teilweise sogar eher unfreiwillig zur Persiflage. Von daher kann ich das Buch nicht empfehlen.