Ich hatte (inspiriert von einem Roman) vorgeschlagen, einen Dungeon unter Travnik anzulegen. Ein Bestandteil dieses Dungeons wäre die Sakristei der Heiligen Katharina, welche sich immer noch in der Moschee befände, weil keine weltliche Macht sie öffnen oder zerstören könne.
Für ein Rollenspiel wäre es natürlich sehr ungünstig, wenn man gar nicht hineinkommt. Daher erfordert der Eintritt natürlich ein Rätsel:
Tagsüber lässt sich goldenes (Passions-)Kreuz erahnen, was auf die Tür zur Sakristei gemalt ist. Darunter steht in silbernen lateinischen Lettern »Andreas testimonium meum cruciaminis« (Andreas war Zeuge meiner Marter). Nachts lässt sich auf der Tür stattdessen ein silbernes (Andreas-)Kreuz erahnen, unter dem steht in goldenen lateinischen Lettern »Passionis meae testimonium Dei erga hominem« (Meine Passion zeugt von Gottes Liebe zum Menschen). Die Tür wurde bereits mehrfach überstrichen, aber Inschrift und Kreuze scheinen immer wieder durch.
Um Zutritt zu erhalten, muss man drei Dinge tun:
1) Die vier Symbole (Votive genügen) des Martyrium Katharinas an den vier Endpunkten des silbernen Andreaskreuzes befestigen; diese Symbole sind das Schwert (mit dem sie geköpft wurde), die Geißel (mit der sie ausgepeitscht wurde), das dornenbesetzte Rad (zwischen dem sie zerrissen werden sollte) und der Palmzweig (als Symbol für ihre Märtyrerschaft).
2) Die drei Symbole (Votive genügen) ihres Patronats an den beiden Armen und am Kopf des goldenen Kreuzes anbringen. Diese Symbole sind das Buch oder die Schriftrolle (weil sie die 50 gelehrtesten Philosophen Roms im Streitgespräch bekehrte), die Krone (weil ihr Geist über das Fleisch siegte) und die Schere (als Schutzpatronin der Näherinnen und Schneider).
Eine Ikone der Heiligen Katharina mit ihren Symbolen.3) Nachdem alle Symbole angebracht sind, muss man sich vor der Statue zu Boden werfen und die Fürbitte der Heiligen Katharina beten:
O pia regina, laesi cordis medicina,
Cernere divina concede mihi, Katharina,
Ut de sentina vitiorum carne supina
Elever ad trina, quo mortis nulla ruina.
Wenn man erst einmal drinnen ist, kann man natürlich die Paramente, liturgische Geräte und sonstige Wertgegenstände klauen. Wenn man das sein lässt, verfügt man über einen reich ausgestatteten Zufluchtsort (mit fließend kaltem Wasser). Unter dem Kredenz befindet sich eine Falltür, durch die man zu den Fundamenten gelangt.
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