Zombies! Aliens! Atombomben! Seuchen! Naturkatastrophen! – und vieles mehr kann eine Welt zerstören. Nun fragte Troy Truchon: Was, wenn das typische Fantasysetting die post-apokalyptischen Überreste einer auf Magotech basierenden Gesellschaft wäre?
Es gibt mindestens zwei Rollenspiele, die von dieser Prämisse ausgehen: Earthdawn und Desolation. Allerdings fehlt bei beiden so ein wenig der apokalyptische Faktor: Eine Welt, die vor kurzem in ihren Grundfesten erschüttert wurde und in der die alten Zentren in Trümmern liegen. Inspiririert von Planescape und Ravenloft sowie aufbauend auf Ideen für ein anderes Setting kam mir daher die Zaubokalypse in den Sinn.
Ursprünglich einmal hatten wir eine weit entwickelte Fantasywelt mit Alltagsmagie. Mit der Zeit sammelte sich so viel Magie in der Welt an, dass die Verbindung zwischen der Astralebene und der Realen Welt überansprucht wurde. Die Spannungen führten zu einem Ebenenbeben, der sich auf der Realen Welt in diversen Naturkatastrophen äußerten: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Flutwellen, Hitze- und Kältewellen, Lawinen, Orkane.
Gegenden mit besonders hoher Magiekonzentration wurden förmlich aus der Realen Welt herausgerissen und über die verschiedenen Ebenen zerstreut. Die Bewohner mutierten zu allen möglichen Monstern. Der massive Kontakt zu anderen Existenzebenen zerstörte aber auch die umliegenden Gebiete.
Lediglich die Peripherie, in der es nur geringe Ansammlungen von Magie gab, kam einigermaßen glimpflich davon. Allerdings litten auch sie unter den Nachwirkungen, denn ohne die großen Zentren brechen Kommunikations- und Handelswege zusammen. Außerdem leiden sie unter dem massiven Ansturm der Monster, für die sie ohne die Unterstützung des Zentrums eine leichte Beute darstellen.
Der massive Einbruch von Magie hatte aber noch weitere Nebenwirkungen: Die Naturgesetze gelten nur noch eingeschränkt und müssen beständig durchgesetzt werden. Rituale, die früher bloße Gewohnheit waren, werden plötzlich lebenswichtig. Wenn die Verbindung zwischen zwei Siedlungen abbricht, werden sie einander nur durch Glück wiederfinden. Dagegen kann es gut sein, dass die Suchenden plötzlich über eine bisher unbekannte und weit entfernte Stadt stolpert. Was für Odysseus eine ungewöhnliche Irrfahrt war, wird für diese Welt zu einer nahezu alltäglichen Gefahr. Wer zu weit auf den Ozean hinaussegelt, mag versehentlich auf der Elementarebene des Wassers enden oder von einem Sturm in jene der Luft gerissen werden.
Eine Ausnahme bilden Orte, die speziell gegen Magie oder den Einfluss anderer Ebenen abgeschirmt waren (wie etwa magiesichere Bunker der Elite). Solche Orte und natürliche Festungen bilden daher die wichtigstens Zufluchtsorte, von denen die Menschheit versucht, ihre Zivilisation wieder aufzubauen.
Es gibt aber Alternativen: Einige wenden sich auch der Magie zu und nehmen sie als einen Teil ihres Lebens auf. Besonders Elfen-, Zwergen- und Gnomensiedlungen werden so zu Portalen zwischen einer Halbebene (dem Feywild) und der Realen Welt, aber auch eher primitiven Völkern fällt diese Umstellung eher leicht. Ähnliches gilt für Schlachtfelder und ähnliche Orte, an denen massenhaft Menschen starben, ohne gemäß der richtigen Riten bestattet zu werden: Sie bilden nun die Schwelle zwischen Realer Welt und dem Shadowfell.