Monsterhandbuch: Höllenhund

Für Kapitän Haddock müssen es zwar gleich hunderttausend heulende Höllenhunde sein, aber für Herkules und Orpheus reichte jeweils einer für eine denkwürdige Begegnung aus. Die meisten D&D-Charaktere liegen irgendwo zwischen beiden Extremen, was die Anzahl der bekämpften Höllenhunde angeht. Sie gehören meiner Erfahrung nach zu den beliebtesten Monstern für Charaktere der Stufen 4 bis 9.

Bei D&D besitzt der Höllenhund eine starke Verbindung zum Feuer, vermutlich inspiriert von der Sage um Richard Cabell, die als Inspiration für The Hound of the Baskervilles allgemeine Bekanntheit erreichte. Dies steht im starken Kontrast zu den mythologischen Höllenhunden Zerberus und Garm, die stets mit drei Köpfen dargestellt wurden und eher mit strenger Wache, der Unterwelt und Gift (insbesondere dem giftigen Eisenhut) verbunden werden. Es entspricht auch nicht den typischen schwarzen Geisterhunden aus der englischen Folklore, die eher mit Gewittern, Kreuzungen, Hinrichtungsstätten und urtümlichen Wegen assoziiert werden.

Vom Aussehen her abgesehen bleibt die Frage, welche Aufgabe Höllenhunde im Spiel übernehmen sollen; Gift- und Blitzatem anstatt Feueraten alleine macht ja noch kein neues Monster. Einen möglichen Ansatz sehe ich hier in der Funktion als Todesbote bzw. Wächter des Totenreiches: Höllenhunde können nur Charaktere töten, deren Tod vorherbestimmt ist, aber verhindern gleichzeitig auch den Tod von Charakteren, deren Zeit noch nicht gekommen ist.

Einen Höllenhund zu beschwören ist also ein zweischneidiges Schwert, wenn der eigene Tod vorherbestimmt ist, kann er sich durchaus gegen den Beschwörer richten.

Höllenhunde

  • Rüstungsklasse 14 – 18
  • Trefferwürfel 3 – 7
  • Angriffe 1 Biss oder 1 Odem
  • Schaden 1W6 oder 1W6 pro TW
  • Bewegung 40 Fuß (gehen)
  • Anzahl 2W4
  • Rettungswurf wie Krieger der Stufe, die den TW des Höllenhundes entspricht
  • Moral 9
  • Schätze C
  • Erfahrung 205 – 800

Höllenhunde sehen aus wie riesige, schwarze Hunde, die von einem gespenstischen Glühen umspielt werden. Ihr Auftauchen garantiert den Tod, wobei unklar ist, wessen: Denn sie wenden sich immer gegen den, dessen Tod vorherbestimmt ist. Bei Auftauchen eines Höllenhunds muss daher jeder anwesende Lebende einen Rettungswurf gegen Magie würfeln. Bei einem Fehlschlag kann der Höllenhund sie umbringen, bei einem Erfolg hingegen wird sich der Höllenhund gegen jeden wenden, der ihnen den Todesstoß versetzen will.

Wenn Höllenhunde als Wächter beschworen werden, werden oftmals im gleichen Ritual alle unerwünschten Eindringlinge dem Tode geweiht. Auf diese Weise stellt man sicher, dass der Höllenhund sich auf alle Fälle gegen alle Eindringlinge wendet.

Das gespenstische Glühen bewirkt bei einem Treffer mit metallenen Waffen eine elektrische Entladung, der unter Umständen brennbare Gegenstände in der Nähe entzünden kann, auf jeden Fall aber einen weithin sichtbaren Blitz erzeugt.

Der Geifer eines Höllenhunds lässt nur noch Eisenhut sprießen, weshalb Orte, auf denen sie standen, oftmals auf mehrere Jahre nicht mehr für den Anbau von Lebensmitteln zu gebrauchen sind.

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