Wie ich Sex, Romantik und Liebe im Rollenspiel erlebte

Diesen Montag geht es im Karneval der Rollenspielblogs um Romantik & Liebe (& Sex). Dabei möchte ich einen kleinen Erfahrungsbericht beisteuern, wie ich dieses Thema im Rollenspiel erlebt habe – und warum ich eigentlich lieber darauf verzichte.

Alle drei Themen kamen in Rollenspielrunden vor, und zwar (mit einer Ausnahme) immer auf die gleiche Weise. „Intensiv“ geplante Romantik und Liebe blieben langweilig, weil die starken Gefühle einer echten Beziehung fehlen. Die Spieler, die nicht in die Romanze verwickelt waren, blieben von einem zeitaufwändigen Teil des Spiels ausgeschlossen. Oftmals handelte es sich auch bloß um den Versuch, eine bestehende Beziehung zwischen den Spielern auch auf die Charaktere zu übertragen.

Gute Erfahrungen habe ich nur damit gemacht, wenn Romanzen und Liebe als Teil des Hintergrunds abgehandelt wurden. Kurze Szenen, in denen Zuneigung zwischen einem SC und einem NSC dargestellt wurden: Eine stürmische Umarmung zum Wiedersehen, Beute die als Geschenk für den NSC eingepackt anstatt sofort verkauft wird, etwas blumigerer Redestil wenn die beiden aufeinander trafen. Aber nie große Gefühle, nie ausgefeilte Liebesgeschichten.

Es gibt hier nur eine einzige Ausnahme, bei der eine Romanze ein zentrales Thema eines Rollenspiels war: Ein One-Shot mit Fiasko mit vollkommen Unbekannten auf einem Con. Allerdings war eine glückliche Beziehung hier von vorneherein ausgeschlossen, denn fiasko-typisch ging es darum, wie die Umstände der Beziehung zu einer Katastrophe führen. Ich glaube, das funktionierte in dieser Form vor allem, weil die Spieler keinerlei Beziehung zueinander hatten. So konnte man im Augenblick spielen, ohne sich Gedanken über zukünftige gemeinsame Spiele zu machen.

Sex hingegen kam häufiger vor, allerdings immer nur in der Form wehender Gardinen. Man sah quasi, wie die Charaktere anfangen, sich ihrer Kleidung zu erledigen, und dann wurde zu einer anderen Szene geschnitten. Sprich, es wurde klargemacht, dass die Charaktere miteinander ins Bett steigen, aber es wurde nicht ausgespielt oder im Detail abgehandelt. Solche Szenen blieben stets ohne Auswirkungen, außer in einem Fall, wo ausgewürfelt wurde, ob die beteiligte NSC schwanger wird (was zwischen allen beteiligten Spielern und SL abgesprochen war).

Trotz dieser eher abstrakten und klischeehaften Darstellung waren mir die Sexszenen normalerweise unangenehm, auch hier wieder mit der Ausnahme des Fiasko-One-Shots – und auch da wurde sie nur in Rückblenden angesprochen, in denen die eigentlichen sexuellen Handlungen ausgeblendet blieben.

Ich denke, ich werde auch in Zukunft dabei bleiben, Beziehungen, Liebe, Romantik und Sex nur sehr abstrakt im Spiel einbringen – außer vielleicht, ich spiele mit einer Person, wo eine gegenseitige sexuelle Anziehung besteht.

2 Gedanken zu „Wie ich Sex, Romantik und Liebe im Rollenspiel erlebte

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