Borbarad ohne DSA: Goldene Blüten auf blauem Grund

Goldene Blüten auf blauem Grund besteht aus zwei Abenteuern, die man problemlos auch getrennt voneinander spielen könnte. Der erste Teil handelt von einer Diebstahlsserie an der Schule der Austreibung in Perricum, der zweite von der Verteidigung der Amazonenfestung Kurkum.

Dieses Abenteuer lässt mich sehr gespalten zurück. Einerseits erhalten die Helden ihrer Stufe gemäße Herausforderungen. Sie werden nahezu das ganze Abenteuer mit Respekt behandelt, es gibt sogar eine selbstironische Szene, in der eine Meisterfigur, welche die Helden erst anblaffen will, sich wortreich entschuldigt.

Andererseits existieren vollkommen banale Aufgaben, wie etwa ein Kind, das seinen Teddy vermisst. Sämtliche gegnerischen Meisterfiguren stehen unter Plotimmunität, während die Helden an einer Stelle notfalls per Gedankenkontrolle zum plotgemäßen Handeln gezwungen werden. Das Verhalten der Helden spielt keine Rolle, wie bereits in der Einleitung zugegeben wird: »Die beschriebene Handlung kann auch ohne die Beteiligung der Helden in ähnlicher Weise ablaufen, wird zumindest zum gleichen Ergebnis führen.«

Weitere Störenpunkte: Proben für einfachste Auskünfte sind teilweise massiv erschwert. Die Autorin weist auf die Belagerungsregeln hin, nutzt diese beim Kampf um Kurkum aber nicht. Das Ende erfordert zu allem Überfluss eine draco ex machina. Zudem enthält die Logik im Abenteuer mehr Löcher als ein Sieb und ein Schweizer Käse zusammen.

Prinzipiell lässt sich an beiden Szenarien nichts aussetzen, bei allen Bestandteilen handelt sich um beliebte Themen der Fantasy. Eine Übertragung in andere Welten wäre problemlos möglich. Wieder einmal stellt sich allerdings das Problem, dass trotz vieler Seiten nur wenig Substanz im Abenteuer steckt, weshalb es die Arbeit vermutlich nicht lohnt. Aufgrund des stellenweise völlig unlogischen Verhaltens müssten selbst die Meisterfiguren teilweise vollkommen ersetzt werden.

Der größte Vorteil des Abenteuers: Es ist absolut optional, daher kann man es problemlos überspringen und stattdessen mit Freunden in die Kneipe gehen oder so.

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